Landkreis Schwäbisch Hall

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Lebensweg Sascha weiterlesen

Ich wurde mit 17 in eine Klinik aufgenommen und war neun Monate in der Klinik. Bis zu 12 Joints habe ich da geraucht - pro Tag: Ich wollte vor meinen Problemen flüchten und vor den ewigen Streitereien mit meinen Eltern. In meinem Bekanntenkreis wurde gekifft, also fing ich auch an. Ich geriet an die falschen  Freunde und bin dann schnell in die Kriminalität abgerutscht, ziemlich jung war ich damals, gerade mal 14.

Ich begann die Schule öfter zu schwänzen, bis ich überhaupt nicht mehr hin ging. Ich isolierte mich mehr und mehr, das Kiffen machte mich gleichgültig. Ich verlor das Interesse an meinen Hobbys und brach schließlich den Kontakt zu Geschwistern und Eltern ganz ab. Die hatten sich zuerst kaum Sorgen gemacht, schließlich hatten sie selbst ab und zu gekifft, als sie so alt waren wie ihr Sohn. Aber meiner Meinung nach werden Hasch und Marihuana unterschätzt. Ich finde, dass man sie nicht mehr als weiche Drogen bezeichnen kann, dazu  sind sie viel zu stark. EIN Joint ist zwar nicht so schlimm, aber aus einem werden zwei und dann drei und dann vier - bis du nur noch von einem Joint zum nächsten lebst. Kiffen macht echt süchtig!

Meine Eltern waren ratlos und verzweifelt, sie haben mich schließlich in eine Klinik geschickt, gegen meinen Willen. Doch je länger ich in der Klinik war, desto mehr sah ich ein, dass sie Recht hatten. Irgendwo in meinem Hinterkopf gab es noch einen Funken Verstand, der mir sagte, dass ich aufhören muss. Aber es ist wirklich sehr, sehr schwer, man muss es schon selbst ein bisschen wollen.

Die ersten Wochen der so genannten Entgiftung waren ein Alptraum: Vor allem die ersten Tage, ich habe wahnsinnig geschwitzt.  Und ich wurde fast wahnsinnig, so sehr sehnte ich mich nach  einem Joint.

In der Einrichtung habe ich mich auf die Zeit nach der Entlassung vorbereitet, aber die Angst vor solchen Momenten war dennoch groß: Sehr groß sogar! Auf meinem Schreibtisch in der Klinik stand ein Foto meines kleinen Bruders. Und an der Wand  hing eine Karte meiner Mutter, "Gib nicht auf, kämpfe weiter ", hat sie mir geschrieben, „Du wirst sehen, hinter den Wolken scheint die Sonne."

Ein größerer Teil der anderen Jugendlichen hat es scheinbar auch geschafft, nach der Entlassung aus der Klinik, clean zu bleiben Manche haben dazu einen zweiten  oder sogar dritten Anlauf gebraucht. Mir hat ein spezielles Anti-Rückfall-Programm in der Beratungsstelle geholfen, diese schwierige Zeit nach der Therapie zu überstehen. Dort habe ich von den Situationen erzählt, wo die Versuchung groß war und gelernt, was ich tun kann, wenn die Lust auf einen Joint zu stark zu werden droht.

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