Landkreis Schwäbisch Hall

Seitenbereiche

Integration

Volltextsuche

Lebensweg Alexander weiterlesen:

Kindheit und eine neue Welt
Ich wurde 1982 in Kirgistan geboren. Im Juni 1997 kam ich mit meiner Mutter nach Deutschland. Ich konnte kein Wort Deutsch, aber wie es sich schnell herausstellte war das auch nicht nötig, weil die Aussiedlerkinder, so wie die Erwachsenen auch, die meiste Zeit unter sich waren. Wir schufen uns eine eigene Welt mit unbekannten Einflüssen von außen. Wir hatten kein Geld und konnten uns die interessanten Sachen, wie z. B. Diskothekenbesuche und Drogen nicht leisten.

Erste Drogenkontakte
Ich fing an Haschisch zu rauchen und dann Pillen zu schlucken. Begann damit in Diskotheken zu gehen. Dort wurde mir zum ersten Mal Heroin angeboten. Nur zum Probieren! Das war geil, ich dachte ich kann fliegen. Aber schon nach sehr kurzer Zeit habe ich begriffen, dass ich süchtig bin. Mit der Fliegerei war es nun vorbei.

Im Griff der Drogen
Als dann meine Mutter starb, zog ich im Jahr 2000 alleine in eine eigene Wohnung. Dort fing ich an zu spritzen. Ich habe zu diesem Zeitpunkt gerade mit meiner Ausbildung angefangen und das wenige Geld, was ich da verdient habe gab ich nicht für Essen oder Mieter aus, sondern verbrauchte alles für Drogen. Es war mir egal ob ich Hunger hatte, dass die Miete über Monate nicht bezahlt wurde und auch dass meine Schwester mir Essen gebracht hat und ich nicht mal die Tür aufgemacht habe. Es kam dann so, dass ich ausziehen musste und zog in eine andere Wohnung, die ich auch wieder verloren habe. Meine Schulden sind mit der Zeit auf ca. 10.000 DM gestiegen. Die Eltern meiner Ex-Freundin haben mich dann aufgenommen. Es gab eine Zeit, in der sie für mich wie Eltern waren. Ich habe oft versucht aufzuhören mit den Drogen, aber ich bin immer wieder gescheitert.

Ausstieg: Ein schwerer Weg
Im Jahr 2005 fing ich mit dem Methadon-Programm an. Das war mehr Zufall als Absicht. Ich merkte aber schnell, dass es gut tut. Ich hatte keine Entzugserscheinungen und die Leute um mich herum wurden entspannter. Es gab auch Rückfälle. Ich habe mich danach gehasst und um dieses Gefühl zu unterdrücken, wieder Drogen genommen. Aber ich habe an meine Schwester gedacht. Ich wollte nicht, dass sie weint. Ich wollte nicht mehr aus einem Laden mit Handschellen herausgeführt werden. Ich wollte nicht mehr ins Gefängnis. Ich wollte nicht mehr durch Frankfurt laufen und mich dabei erniedrigend und elend fühlen.

Licht am Ende des Tunnels
So hab ich mit Hilfe (für die ich sehr dankbar bin) von meinem Arzt und der Jugend-Sucht-Beratungsstelle das Methadonprogramm 3 Jahre lang durchgezogen. Ich wurde runterdosiert und habe anschließend mit Subutex entzogen. Seit 2006 bin ich clean, aber ich stellte fest, dass ich begann viel Alkohol zu trinken. Durch meine guten bisherigen Erfahrungen mit der Jugend-Sucht-Beratungsstelle habe ich mich sofort wieder an diese gewandt und eine ambulante Therapie gemacht.

Jetzt geht es mir gut.
Das Leben hat sich komplett verändert. Ich habe eine feste Arbeit, eine Wohnung, die immer bezahlt ist, ich bin immer satt und baue nebenher ein erfolgreiches Marketing-Unternehmen auf. Für mich ist das Wichtigste, dass meine Schwester nicht mehr um mich weint.

Leute fangt nicht an euch zu hassen, fangt an die Drogen zu hassen. Es zerstört euch und die Menschen Menschen, die euch lieben. Und wenn wir ehrlich zu uns selbst sind, Fieber zu haben und mit Grippe im Bett zu liegen ist schlimmer. Ich weiß wo von ich rede, weil ich selber gedealt habe und eine hohe Dosis brauchte. Und Ihr seid stärker als Sucht und stärker als Drogen weil ihr von Gott geliebt seid.

Die Jugend-Sucht-Beratungsstelle hilft euch - lasst euch helfen!

Menü öffnen

Weitere Informationen

Kontakt

Landratsamt Schwäbisch Hall
Suchthilfenetz des Landkreises


Geschäftsstelle
Am Säumarkt 2
74523 Schwäbisch Hall

Tel: 0791 755-7920
Fax: 0791 755-7925
suchthilfe-sha(@)lrasha.de